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Meine Stammzellenspende
Ich habe einen Bruder. Er war damals 9 Jahre.
Im Dezember 2004 wurde eine
Typisierungsaktion für seine Klassenkammeradin
Viktoria bei mir im Ort gestartet.
Die Kleine leidet an Leukämie.
Da hab ich mich natürlich auch Typisieren lassen
(im Alter von 18)…..Es kam dann einige Post
von der DKMS…das ich evtl. für ein Person als
Spenderin in Frage komme. Genau ein Jahr
später am 3 Dezember 2005 kam wieder Post,
bei mir würde alles übereinstimmen. Ich
sollte mich schnellstens bei der DKMS melden.
….das habe ich natürlich. Vor Freude hatte
ich Tränen in den Augen. Bei diesem Anruf
habe ich noch mal gesagt, dass ich bereit bin
zu Spenden. (Es gibt leider Menschen die wenn
sie als Spender feststehen absagen, weil sie
evtl. Angst haben oder aus
gesundheitlichen
Gründen
Nach ein paar Hausarztbesuchen, bei denen
noch mal Blutproben genommen wurden, habe ich
dann einen Termin zur Voruntersuchung in
Dresden bekommen (ich wohne in
Rheinland-Pfalz) Ich bin dann am 10.1.2006
mit meiner Mutter für einen Tag nach Dresden
zur Untersuchung geflogen. (Dresden ist meine
Heimatstadt da habe ich früher gelebt). Bei
der Untersuchung musste ich oft wiederholen,
dass ich nicht Schwanger bin. Am selben Tag
sind wir wieder nach Hause geflogen.
Bei der Untersuchung kam raus, dass bei mir
alles in Ordnung ist und mein Spendetermin
sollte der 24.1.2006 sein.
Ich bin also mit meiner Mam am 23.1.06
wieder nach Dresden geflogen. (5 Tage lang
vor der Spende musste ich mir Medikamente
spritzen damit sich meine Stammzellen
vermehren. Diese Spritzen haben ziemliche
Nebenwirkungen gemacht da ich mir mehr als
andere Menschen spritzen musste weil die Frau
der ich Spenden sollte das 3-Fache von mir
sein sollte).
Und dann am 24.1 war es soweit. Ich saß auf
dem Stuhl an den Geräten angeschlossen.
Leider gab es mit meinen Venen ziemlich
Probleme. Die Ärztin sagte mir, dass es in
seltenen Fällen vorkommt, dass Venen auf
Fremdkörper reagieren, und sich verengen. So
hat dann das Gerät an dem ich angeschlossen
war alle (nicht übertrieben) 2.6 Minuten
gepiept und musste wieder in Gang gebracht
werden. Während der Spende wurden ein paar
mal die Nadeln versetzt…aber hat alles nichts
gebracht…..2 Männer die mit mir an dem Tag
gespendet hatten, waren nach circa 3 Stunden
fertig…..ich saß an diesem Tag 5 ½ Stunden.
Der Chefarzt sagte dann, es würde noch nicht
reichen….also musste ich am nächsten Tag dem
25.1. wieder zu Cellex. Mit mir saß ein Mann
der war nach 2 Stunden fertig……. ich saß ein
bisschen mehr als 4 Stunden an diesem Tag mit
den selben Problemen wie am Vortag….. Es war
dann auch etwas Hektik weil an diesem Tag
mittags mein Flug nach Hause sein sollte. Es
wurde also ein Taxi zur Klinik bestellt. Das
war dann richtig stressig….schnell vom Stuhl
aufgesprungen…..Pflaster drauf….. Tabletten
für den Kreislauf in die Hand gedrückt
bekommen und ab ins Erdgeschoß zum Taxi. Am
Flughafen angekommen, schnell zum Eincheck
und ab ins Flugzeug. Ich war voll unten mit
meinem Kreislauf…..
Mir wurde während der Stammzellenentnahme
gesagt, dass ich einer 47jährigen Frau aus
den USA spenden würde. Aber die ganze Hektik,
Stress und Schmerzen haben sich so sehr
gelohnt!!!
Am 25.4 habe ich dann bei der DKMS angerufen.
Das war das abgemachte Datum an dem ich mehr
darüber erfahren konnte wie es der Frau
ginge.
Ich bin in Tränen ausgebrochen als mir gesagt
wurde, dass es der Frau besser gehen würde
und sie sogar bald nach Hause kommen würde.
Das war eine der tollsten Nachrichten die ich
je bekommen habe!!!
Einen Monat danach im Mai 2006 habe ich dann
Post von Ihr bekommen. Wir waren alle so
gerührt über die Worte dieser Frau. In diesem
Brief hat sie mir ihre Geschichte erzählt,
wie alles begonnen hat. Das sie 2 Sühne hat
und einen Mann.
Ein Zitat was sie über mich geschrieben hat:
Ich kann ihnen nicht genug danken für ihre
unglaubliche Freundlichkeit, dass sie
zugestimmt haben meine Spenderin zu sein.
Es gibt nicht genug Worte um meine Gefühle
auszudrücken, was für eine wundervolle
Persönlichkeit sie sind. Ich betrachte sie
als meinen Engel. Ich muss sagen, sie sind
die großzügigste und mitleidigste 19-Jährige,
die ich jemals kennen gelernt/ oder auch
nicht kennen gelernt habe.
Komisch zu lesen und zu wissen, dass diese
Worte mir gelten. Ich sehe es als
selbstverständlich einem Menschen zu Helfen.
Leider sehen das nicht alles so. Ich wurde
sogar gefragt ob ich Geld dafür bekommen
habe. UNVERSCHÄMT!!!!!!
Im Februar 06 kam ich noch bei uns in die
Zeitung mit großem Bild, weil ich die erste
aus unserem Umkreis bin, die eine
Stammzellenspende gemacht hat.
Darauf hin kamen einige anonyme Briefe zu mir
mit sehr netten Worten und 20Euroscheinen.
Leider konnte ich mich dafür niemals
bedanken, da es anonyme Briefe waren. Ich
schätze es waren Verwandte von Viktoria.
Viktoria ist leider im Juni 2006 im Alter von
9 Jahren verstorben.
Post aus den USA
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